Gras drüber
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Deutsches Bergbau-Museum Am Bergbaumuseum 28, 44791 Bochum

© Heike Kandalowski
Gras drüber - Auf zur Umweltunion
Erstmals in der Geschichte des Deutschen Bergbau-Museums Bochum widmet sich eine Sonderausstellung dem Thema Umweltpolitik und Rekultivierung und schaut direkt unter die Grasnarbe...
„Gras drüber … Bergbau und Umwelt im deutsch-deutschen Vergleich“ möchte zu einem reflektierten Umgang mit Umweltfragen in Gegenwart und Zukunft beitragen. Anhand der drei Bergbaureviere Ruhrgebiet, Lausitz und Wismut-Gebiete und der dort gewonnenen Bodenschätze werden Einblicke in die Geschichte geboten.
Die Ausstellung beginnt „Hier und jetzt“ und empfängt die Besuchenden mit einer Foto- und Klanginstallation aus den drei renaturierten Landschaften sowie einer Gegenüberstellung von zwei Kunstwerken, mit denen das Spannungsverhältnis von Bergbau und Umwelt verdeutlicht wird. Weiter geht es im Ausstellungsbereich „Glückauf ohne Grenzen“, der neben den Grundlagen zu den drei Bergbausparten auch die Einflüsse auf die Umwelt und den Alltag der drei Reviere im Rückblick vermittelt. Auf Basis dieser Grundlagen geht die Reise dann in „Kein Zurück zur Natur“ in die Reviere nach dem Bergbau. Dieser Bereich führt in wissenschaftliche und politische Rahmenbedingungen ein, die geschaffen werden müssen, damit aus den Revieren Folgelandschaften als Natur aus zweiter Hand werden können.
Die Ausstellung bietet dabei spannende Erkenntnisse in bislang wenig bekannte Forschungsvorhaben der BRD und der DDR und legt offen, dass Umweltschutz in Deutschland keine Erfindung des 21. Jahrhunderts ist.
Gezeigt werden insgesamt rund 800 Objekte; die Bandbreite reicht von Gemälden, Fotografien und Plakaten, Maschinenteilen und Modellen, Film- und Tonaufnahmen bis hin zu Objekten aus dem vergangenen Alltag in den Revieren; einige Objekte werden erstmals überhaupt in einem Museum ausgestellt. Dazu gehören neben einer Replik der ältesten Jagdwaffen der Welt, den Schöninger Speeren, auch Leihgaben aus dem Privatbesitz von Rekultivierungswissenschaftler und GRÜNEN-Gründungsmitglied Wilhelm Knabe sowie ein originales Baumhaus aus dem Hambacher Forst, das dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum für die Sonderausstellung von einer politisch aktiven Person übergeben wurde, mit dem Wunsch, durch die Ausstellung des Baumhauses über eine spezielle Form des widerständigen Lebens aufzuklären und gesellschaftliche Vorbehalte abzubauen.
Die Ausstellung wird bis zum 15. Januar 2023 gezeigt. Der Eintritt kostet 3 Euro.
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ein original Baumhaus aus dem Hambacher Forst