Mustafas Traum
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Ruhr Museum Gelsenkirchener Str. 181, 45309 Essen

© Fotoarchiv Ruhr Museum
Mustafas Traum
Das Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei, das am 30. Oktober 1961 geschlossen wurde, war ein einschneidendes Ereignis in der wirtschaftlichen, vor allem aber in der gesellschaftlichen Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland. Es war nicht das erste, ihm gingen ähnliche Abkommen mit Italien (1955), Spanien und Griechenland (1960) voraus und ihm folgten weitere mit Marokko (1963), Portugal (1964), Tunesien (1965) und Jugoslawien (1968). Aber das Anwerbeabkommen mit der Türkei war sicherlich das wichtigste, denn dadurch gelangten mit Abstand die meisten Menschen in die Bundesrepublik und die türkeistämmige ist heute noch die größte Migrationsgruppe in Deutschland. Die Anwerbeabkommen hatten vor allem wirtschaftliche Gründe. Sie reagierten auf den deutschen Arbeitskräftebedarf im Wirtschaftswunder der 1950er Jahre – mit weitreichenden Folgen. Denn viele der sogenannten Gastarbeiter*innen gingen nicht in ihre Heimatländer zurück, sondern blieben in Deutschland und machten das Land in immer stärkerem Maße zu einer Einwanderungsgesellschaft.
Die Ausstellung mit Fotografien von Henning Christoph zeigt die Zeit von Ende der 1970er bis Ende der 1980er Jahre, also die Phase, in der sich viele der ehemaligen türkischen Gastarbeiter:innen entschieden, in Deutschland zu bleiben, ihre Familienangehörigen nachzuholen oder eine Familie zu gründen und hier eine neue Heimat zu finden.
Der Eintritt zur Ausstellung kostet 7 Euro für Erwachsene bzw. 4 Euro ermäßigt. Personen unter 18 Jahren, Schüler:innen und Student:innen kostenfrei.