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Kita
Jedes Jahr im Mai möchte der Elternbeirat Bochum wissen, wie zufrieden Eltern mit der Betreuung in ihrer jeweiligen Kita sind. Der Befragungszeitraum war vom 19. bis 26. Mai 2020 und damit in der Zeit mit der Corona-bedingten Notbetreuungssituation. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.
Insgesamt haben sich 564 Eltern an der Umfrage beteiligt. Befragt wurden sie neben der aktuellen Betreuungssituation auch zur Kommunikation zwischen Eltern und Kita, zum Informationsaustausch während der Panademie, zur Betreuung von Kindern mit Förderbedarf, nach ihrer persönlichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, nach dem Umgang der Kita mit Intergration sowie dem Beschäftigungsangebot für die Kinder.
Die Auswertung ergibt, dass in dem Zeitraum 80% der Eltern ihre Kinder zuhause betreut haben, von denen 21% angaben, dass dies nicht gut geklappt hat. 34% kamen mit der Situation "besser als erwartet" zurecht. 50% der Eltern haben zudem im Homeoffice gearbeitet und die Hälfte davon gab an, dass dies nicht gut funktioniert hat. Ihnen fehlten vor allem eine stunden- oder tageweise Betreuung durch die Kita oder alternative Beschäftigungsangebote seitens der Kita. Grundsätzlich wünschten sich 43% mehr Kontakt mit der Kita, "gerne auch digital".
Bei 82% der Befragten hat die Kita, meist per E-Mail oder WhatsApp, mindestens einmal Kontakt zu den Eltern aufgenommen, allerdings gab es auch bei 14% gar keine Kontaktaufnahme seitens der Kita. Von Eltern mit Kindern mit Förderbedarf berichteten 80%, dass ihre Kinder im Befragungszeitraum keine Therapie erhalten haben. "Die Frühförderstelle hat ihre Arbeit eingestellt und war telefononisch nicht zu erreichen. Unmöglich!", findet eine Befragte. Von den Kitas, die mit den Eltern in Kontakt standen, haben immerhin 43% Videos mit Nachrichten oder Liedern versendet, 41% unterhielten die Kinder zuhause mit Malaktionen. Entwicklungsgespräche am Telefon gab es nur bei 6% der befragten Eltern.
Von den 29% der Eltern, die die Notbetreuung in Anspruch genommen haben, sind 34% unzufrieden mit dem Angebot. Hauptgründe für die negative Beurteilung sind zum einen der sehr beschränkte Anspruch auf die Notbetreuung einerseits und das Unverständnis über die Umsetzung andererseits. Zu kurze Öffnungszeiten bemängelten nur 7% der Eltern und nur 4% fanden, dass die Ansteckungsgefahr in der Notbetreuung zu hoch sei.
92 Teilnehmerïnnen haben zudem Wünsche geäußert wie mehr Videobotschaften oder einen Online-Morgenkreis von ihrer Kita für die Kinder zuhause, ebenso wie telefonische Entwicklungsgespräche oder ehrliche Nachfragen.
Als Fazit aus der Umfrage stellt der Elternbeirat fest, dass der Wunsch nach mehr Unterstützung besonders bei Eltern, die parallel zum Homeoffice ihre Kinder betreuen müssen, groß ist. Daher wünscht sich der Elternbeirat zusammen mit der Stadt Bochum ein gemeinsames, alternatives Konzept zu Bildungs- und Beschäftigungsangeboten zu entwickeln.
Die detaillierte Auswertung ist auf der Homepage vom Elternbeirat Bochum einzusehen.