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Familienministerin Giffey liest vor
Am 22. Februar ist internationaler Tag gegen Mobbing, genauer gesagt der „Behaupte dich gegen Mobbing“-Tag. Deshalb nimmt die gemeinnützige Organisation Librileo, Betreiberin einer Vorleseplattform, zusammen mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey als Schirmherrin den Tag zum Anlass, um Eltern auf das Thema Mobbing unter Kindern aufmerksam zu machen.
Familienministerin liest vor
Dafür liest Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zwei thematisch passende Kinderbücher auf der Librileo-Plattform vor – darunter: „Und außerdem sind Borsten schön“. Warum sie dieses Buch gewählt hat, ist eindeutig: „Es gibt keinen Grund einen Menschen zu ärgern, nur weil er anders aussieht. Das ist eine wichtige Botschaft des Buches. Schaut immer hin, was hinter dem Aussehen steckt. Alle Menschen haben etwas Liebenswertes an sich. Es gibt einen schönen Spruch: Wenn du dir etwas mit Liebe ansiehst, dann findest du es auch schön. Es ist ganz wichtig, dass wir genauer hinschauen, was jeder einzelne kann und mitbringt, dann müssen wir auch niemanden ärgern oder doof finden, nur weil er anders aussieht. Ich wünsche euch, dass ihr genau daran immer wieder denkt”, kommentiert die Familienministerin das ausgewählte Kinderbuch.
Emotionale Verletzungen
Für die Betroffenen ist Cybermobbing oft der Beginn von starken emotionalen Verletzungen, die lange nachwirken können. Viele Eltern wissen sich in solchen Situationen nicht zu helfen, da sie keinen Einfluss auf das Verhalten anderer Kinder in den sozialen Medien haben. Damit sind sie noch einmal stärker gefragt, ihre Kinder über Cybermobbing und die daraus resultierenden psychischen Folgen aufzuklären und ihnen frühzeitig beizubringen, dass Verspottung, Beleidigung, Bloßstellung oder gar eine Bedrohung anderer Kinder oder Jugendlicher keine Optionen sind. Denn die Grenzen zwischen Opfern und Täter:innen verschieben sich heutzutage schnell, je nachdem, in welchem sozialen Kontext die Kinder gerade unterwegs sind.
Was Eltern gegen Cybermobbing tun können
- Sollte das eigene Kind Opfer einer Cybermobbing-Attacke geworden sein, braucht es von den Eltern vor allem erst einmal Verständnis. Reflexhafte Handy- oder Internet-Verbote bringen ihm keine Erleichterung.
- Eltern können zusammen mit dem Kind nach einer Lösung suchen und mit ihm absprechen, ob sie mit den Eltern des anderen Kindes, mit der Schule oder gar mit der Polizei sprechen sollen.
- In den meisten Fällen kennt das betroffene Kind den oder die Täter:in aus der Schule oder dem sonstigen Umfeld. Eltern können Kontakt mit den anderen Eltern aufnehmen und auf die Strafbarkeit von Cybermobbing hinweisen.
- Beweise in Form von Screenshots sichern – und zwar sowohl, wenn das Kind gemobbt wird, als auch, wenn es in der Folge selbst zum Täter werden sollte. Die Transparenz zeugt von einer klaren Haltung.
- Tauchen kompromittierende Inhalte des Kindes auf Internetseiten auf, können Eltern die Plattform auffordern, diese zu entfernen. Soziale Netzwerke bieten dazu eine Meldefunktion.
- Gut ist, wenn Freund:innen und erwachsene Vertrauenspersonen dem zum Opfer gewordenen Kind im Internet mit ablehnenden Kommentaren zu den beleidigenden Inhalten beistehen.
- Erfahren Eltern, dass das eigene Kind andere mobbt, sollten sie versuchen, möglichst vorurteilsfrei mit dem Kind über den Sachverhalt zu sprechen und herauszufinden, warum das Kind zum Cybermobber geworden ist.
- Es kann helfen, dem Kind durch einen Perspektivwechsel aufzuzeigen, wie es selbst auf solche Attacken reagieren würde. Wichtig ist, über das Thema ohne Streit und Strafandrohung ins Gespräch zu kommen.
- Zur Vorbeugung sollten alle Kinder von den Eltern für das Thema Cybermobbing sensibilisiert werden, damit sie lernen, was sie dem Opfer antun – und auch, was für strafrechtliche Folgen das haben kann.
Vorleseportal „LeoPLUS“ von Librileo
Auf der Plattform gibt es mehr als 200 Vorlesevideos für Kinder im Alter von 2 bis 8 Jahren. Es lesen nicht nur Politiker:innen, sondern auch bekannte Schauspieler:innen und Musiker:innen wie Enie van de Meiklokjes, Iris Berben, Benno Fürmann und Yvonne Catterfeld vor. Für Familien, die Leistungen vom Jobcenter erhalten, ist das Angebot kostenfrei. Alle anderen zahlen 3,99 Euro im Monat. Die Plattform lässt sich für zehn Tage kostenlos testen.