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Kita
Der Landeselternbeirat NRW (LEB) und die Initiative „Familien in der Krise (FidK)“ sehen ihre Forderung nach Einhaltung der Betreuungsgarantie teilweise erfüllt. In einer Pressemitteilung reagieren sie einerseits positiv auf den Beschluss des Familienministeriums vom 6. Januar 2021 die Öffnung von Kitas im "Pandemiebetrieb" zu gewährleisten: „Wir freuen uns sehr, dass (...) den Familien erneut das klare Versprechen gegeben wird, dass sie auf die Betreuungsangebote zurückgreifen können, wenn sie es für notwendig erachten. Der heutige Beschluss entlastet nicht nur Eltern mit Betreuungsbedarf, er unterstützt auch insbesondere die Kinder und erkennt die notwendige Verfügbarkeit ihrer Bildungs-, Sozial- und auch Schutzräume an“, sagt Daniela Heimann, Vorstandsmitglied im LEB. Heike Riedmann von FidK ergänzt: „Alleinerziehende, Familien mit wenig Ressourcen, Kinder mit Förderbedarf trifft jede Maßnahme doppelt so hart. Hier empfinden wir diese Lösung als ein starkes Signal in Richtung sozialer Gerechtigkeit.“
Dabei sollen Kontakte in Tageseinrichtungen weitestmöglich reduziert werden, indem Eltern alternative Betreuungsmöglichkeiten prüfen. Nach Zählungen des LEB gehen die Familien in NRW sehr verantwortungsvoll mit diesem Aufruf um. Mitte Dezember nahmen rund 35% der Kinder die Betreuungsangebote in Anspruch.
Die pauschale Kürzung des Betreuungsumfangs um 10 Wochenstunden sieht der LEB dagegen problematisch, denn sie stellt Familien, die einen notwendigen Betreuungsbedarf im vollen Umfang haben, vor Organisationsprobleme. Das Beibehalten der Flexibilität in Bedarfsfällen und im Einvernehmen mit den Familien war die ursprüngliche Forderung der Elternvertreterïnnen. Irina Prüm vom Beirat des LEB meint dazu: „Nicht die Pandemie, sondern der andauernde Personalmangel führt zur Kürzung um 10 Stunden, was gerade für erwerbstätige Eltern nun wieder zu einer enormen Herausforderung werden könnte. Es bleibt zu hoffen, dass die Erhöhung der Kindpauschalen endlich dazu führt, dass Träger mehr Fachkraftstunden vorhalten, damit frühkindliche Bildung, Erziehung und Förderung in dem Umfang stattfinden kann, in dem die Familien sie brauchen.“