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Stressfreier Kindergeburtstag
Können Eltern den schönsten Tag des Jahres ihrer Sprösslinge ohne den üblichen Riesenstress überstehen? Na klar, denn wir haben die ultimativen Überlebenstipps für Eltern und Helferlein zusammengestellt!
1. Planen, planen, planen
Geburtstage kommen genauso überraschend wie Weihnachten. Will heißen, natürlich weiß man/frau schon Monate vorher, was ansteht. Dennoch tappen viele Eltern in die Falle und werden erst kurzfristig aktiv. Je eher man mit der Planung beginnt, desto besser. Allerdings bitte nicht mit der Hauptperson planen, denn die zukünftigen Geburtstagskinder sind nicht zu bändigen, wenn man den Ehrentag auch nur erwähnt. Besser ist es, einen Plan oder zumindest eine Idee „auszuarbeiten“ und dabei die Kinder zu berücksichtigen. Denn die können in der Tat ein wenig unterstützen. Zum Beispiel, indem sie die Einladungen (mit-)gestalten und verteilen oder die Räume schmücken.
Die Einladung
Zur Planung gehört also immer die Einladung, die man gut und gern mit dem Thema (siehe 2.) verbinden kann, also z. B. eine selbst gebastelte Krone für einen Prinzessinnengeburtstag, ein Papppferdchen mit Wollfadenmähne für einen Pferdegeburtstag oder eine ausgeschnittene Taschenlampe für eine Übernachtungsparty.
Auf der Einladung sollte stehen, von wann bis wann die Feier stattfindet, außerdem natürlich Ort und möglichst eine Angabe darüber, ob es Kuchen oder auch etwas Warmes zu essen gibt. Gäste, die hungrig zum Geburtstag kommen, weil sie auf einen Imbiss hoffen, lassen sich nur schwer bei Laune halten.
Das Essen
Essen und Getränke sollten rechtzeitig geplant werden. Übrigens: Eltern haben oft einen anderen Anspruch an die Nahrungsaufnahme als die Kinder. Gerade bei Geburtstagen hat kaum jemand Zeit, gemütlich mit allen am Tisch zu sitzen und die Serviettenfaltung zu bewundern. Was nicht heißt, dass das Essen keine Rolle spielt! Eine befreundete Mutter kam letztes Jahr dem Wunsch ihrer Tochter nach, der Geburtstagsrunde Raclette anzubieten. Das war das Highlight der Feier, es wurde lang und ausgiebig geschmaust und machte allen einen Heidenspaß!
Grundsätzlich gilt aber: Alles, was tags zuvor vorbereitet werden kann, entspannt die Situation bei der Feier. Gut geeignet ist Fingerfood, z. B. tags zuvor gebratene Hackbällchen, Gemüseschnitze mit Quarkdip, Käse-Obst-Spieße, Waffeln, Muffins und/oder Kekse.
Die Getränke
Beliebt sind selbst gemischte Zaubertränke, das klappt und schmeckt gut mit frischen Säften und sieht schön gruselig mit einem Schuss buntem Sirup aus. Wichtig ist, dass die Mischung am Ende noch trinkbar ist und nicht im Abfluss landet.
Für eine Feier im Sommer eignet sich eine Bowle aus Obstsaft, Mineralwasser und frischen Früchten, die man sich aus dem Glas pieksen kann.
Manche Eltern stellen auch beschriftete Schorleflaschen auf den Tisch oder lassen die Kinder ihre Flaschen selbst beschriften.
2. Alles dreht sich um ... – Das Thema
Manchmal haben die Geburtstagskinder schon eine konkrete Vorstellung (ich möchte einen Rittergeburtstag feiern...), nicht immer ist diese realistisch (... am besten auf einer Burg), lässt sich aber oft mit ein paar Abstrichen umsetzen (... wir verwandeln dein Zimmer/den Gartenschuppen/das Baumhaus in eine Burg). Entscheidend ist: Vorher darüber nachdenken, wie viel Arbeit kann ich/können wir in die Umsetzung stecken. Wollen wir überhaupt zuhause feiern oder ist es im Winter bei möglicherweise schlechtem Wetter doch besser, mit der Bande ins Museum (Ritterausstellung?) zu fahren. Übrigens gibt es einige KiTas, die ihre Spielräume für Geburtstage gegen kleines Geld vermieten.
Wer keine Idee für ein Motto hat, schaut sich am besten im Netz um oder plant eine Schatzsuche bzw. Schnitzeljagd, denn die ist bereits bei Kindergartenkindern und auch noch bei 10-Jährigen beliebt und braucht nicht unbedingt unter einem Motto zu stehen. Dafür sollte man allerdings vorher die Strecke ablaufen und sich altersgemäße Fragen ausdenken und diese aufschreiben. Die Fragen kann man zum Beispiel in eine „echte“ Schatzkarte schreiben, aufgerollt und natürlich mit angesengten Kanten oder in ein kleines Aufgabenheft ... Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Noch ein Tipp: unbedingt planen, wann und wo die Schatzkiste versteckt wird. Manchmal ist es ratsam, den Schatz erst kurz vorher zu verstauen – auch eine Aufgabe für die Helferlein!
Und was die Spiele angeht: Nach meiner zehnjährigen Geburtstagsplanungserfahrung kann ich nur raten: Weniger ist mehr! Und manchmal reichen konventionelle Geburtstagsspiele wie Topfschlagen für die Kleinen, die Reise nach Jerusalem, Stopp-Tanz oder Schokokuss-Essen (mit verbundenen Augen und Messer und Gabel) vollkommen aus!
Sehr beliebt sind auch kreative Einsätze. So kann man zum Beispiel mit Grundschulkindern einen Zauberstab schnitzen und bemalen und im Anschluss mit allen Zaubersprüche erfinden. Nicht vergessen, auf der Einladungskarte an ein Schnitzmesser zu erinnern.
Oder wer mag, stellt mit den Kindern Seife selbst her. Die Zutaten kann man gut vorher im Bastelladen kaufen. Noch schöner wird die Seife, wenn man mit den Gästen und dem Geburtstagskind durch die Natur streift und Kräuter und Blüten sammelt, die als Verzierung in die Seife gedrückt werden. Die Seifen werden dann mit Ausstechförmchen in Form gebracht. Eine tolle Idee für einen Kindergeburtstag auf der Parzelle oder im Garten!
Mit kleinen Leckermäulern kann man auch einfach Kekse ausstechen und verzieren, wenn möglich passend zum Motto, zum Beispiel Drachenkekse.
3. HELP, I need somebody
Acht bis zehn Grundschulkinder bei Laune zu halten, ist eine echte Herausforderung. Vor allem, da es immer mal den einen oder anderen Gast gibt, der mehr Aufmerksamkeit braucht (... ich mag keine Ritter!) oder aber das Geburtstagskind findet es doch besser, jetzt seine neue Ritterburg aufzubauen, statt mit den anderen Gästen ein Spiel zu spielen.
Da sind die Erwachsenen gefordert, vor allem, wenn gleichzeitig das Essen vorbereitet werden muss. Ein bis zwei Helferlein entspannen die Situation sehr, manchmal haben ja vielleicht die großen Geschwister Lust, gemeinsam mit einem Freund oder einer Freundin die „Geburtstagsserviceabteilung“ zu leiten oder aber die Tante, Nachbarin oder Freundin der Familie springt ein.
4. Was Gutes zum Schluss ...
Die leidigen Mitgebsel. Leidig deshalb, weil die nette Idee, den Gästen eine kleine Erinnerung an den Geburtstag mitzugeben, so oft nicht durchgehalten wird. Stattdessen gibt es Tüten mit sehr vielen Süßigkeiten bzw. kleinen Plastikspielzeugen, die zuhause schnell in irgendeiner Ecke landen. Schön ist es zum Beispiel, wenn jedes Kind das Ergebnis einer Geburtstagsbastelaktion mit nach Hause nimmt, zum Beispiel einen Pappritterhelm oder einen selbst geschnitzten Zauberstab. Natürlich spricht nichts gegen ein kleines Tütchen mit Süßigkeiten...
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt man, wenn der Schatz der Schatzsuche aus bunten Tütchen für die Geburtstagsgäste besteht. Allerdings sollte die Schatzsuche dann am Ende des Geburtstages stattfinden, sonst bleibt zum Schluss nichts mehr in der „Mitgebsel“-Tüte übrig...
5. Hier kennt sich jemand aus
Und last but not least noch ein Buchtipp: Die Autorin, dreifache Mutter und erfahrene Kindergeburtstagsmanagerin Susanne Endres liefert in ihrem Handbuch „Bloß kein Stress! Ideenbuch für den erfolgreichen Kindergeburtstag!“ jede Menge Spiel-, Bastel- und Feierideen sowie über 40 Mottovorschläge. Dabei berücksichtigt sie auch die Wünsche von berufstätigen Müttern oder Alleinerziehenden, die keine Zeit haben, ausgiebig nach Bastelideen zu suchen oder stundenlang in der Küche zu stehen. Das Buch ist 2014 bei BOD erschienen und kostet 19,90 Euro. ISBN 978-3-7357-9458-1.