Nach den ersten Schwangerschaftsmonaten und der Umstellung des Körpers fühlen sich die meisten Frauen jetzt so richtig wohl. Ab dem fünften Monat spüren viele Frauen die ersten kleinen Tritte und Bewegungen ihres Babys. Bei dem Embryo hat sich etwa zur gleichen Zeit das Gehör ausgebildet. Nun nimmt es auch Geräusche von außen wahr. Mit dem zunehmenden Wachstum des Kindes wächst natürlich auch der Bauch der werdenden Mama spürbar. Manchmal drückt das Baby auf die Blase – deshalb verschwinden Hochschwangere auch öfter als gewohnt auf die Toilette.
Sport für Schwangere
Wenn es sich um eine normal verlaufende Schwangerschaft handelt, rät Hebamme Katrin Karstens vom Geburtshaus Schwachhausen dazu, weiter aktiv zu bleiben: „Hat die Frau das Gefühl, dass es ihr und dem Baby gut tut, ist Sport und Bewegung kein Problem.“ In Kursen, die speziell für Schwangere konzipiert sind, wie Yoga für Schwangere oder Schwangerschaftsgymnastik, wird auf die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen Rücksicht genommen. Wer lieber die gewohnte Sportart weiter ausüben möchte und unsicher ist, ob das auch während der Schwangerschaft empfehlenswert ist, bespricht seine Bedenken am besten mit der Hebamme oder dem Arzt.
Im achten Monat drehen sich viele Kinder schon in die Geburtslage, manche lassen sich auch noch etwas Zeit – das ist allerdings kein Grund zur Beunruhigung. „Wenn das Kind in Beckenendlage liegt, also mit dem Po nach unten, gibt es einige Möglichkeiten, dass sich das Kind noch dreht“, erklärt Karstens. Mit Akupunktur, bestimmten Übungen der Mutter oder durch die fachkundigen Griffe eines Arztes lässt sich das Kind manchmal bis zur Geburt doch noch in die optimale Geburtslage – mit dem Köpfchen nach unten – bringen. Einige Babys drehen sich sogar ganz von selbst noch direkt vor der Geburt in die richtige Position.
Wo kommt mein Kind auf die Welt?
Verläuft die Schwangerschaft ohne Komplikationen, stehen die werdenden Eltern vor der Entscheidung, wo das Kind zur Welt kommen soll. Ob in den eigenen vier Wänden, dem Geburtshaus oder lieber in der medizinisch voll ausgestatteten Klinik – bei der Wahl des Geburtsortes spielen die individuellen Vorlieben und persönliche Eindrücke eine wichtige Rolle. Wo fühle ich mich wohl, geborgen und sicher? Hilfreich ist es, sich gemeinsam mit dem Partner verschiedene „Geburtsorte“ anzusehen – in der Regel ist das sowohl im Geburtshaus als auch in der Klinik kein Problem. Je näher die Geburt rückt, desto unsicherer reagieren manche Frauen auf körperliche Veränderungen. Vor allem dann, wenn es sich um das erste Kind handelt. Ein Gespräch mit der Hebamme oder dem behandelnden Arzt kann oft helfen, Befürchtungen zu zerstreuen oder erste Geburtssymptome, wie zum Beispiel vorzeitige Wehen, richtig einzuordnen.
Jetzt beginnt die Nestbauphase
In den letzten Wochen vor der Geburt ist der richtige Zeitpunkt, sich auf die Ankunft und die ersten Wochen mit dem Neugeborenen vorzubereiten. Die Zeit nach der Geburt besteht vorwiegend aus Stillen bzw. Fläschchen geben, Wickeln und Schlafen. Je näher das Kind bei den Eltern ist, desto intensiver ist der Kontakt, auch in der Nacht. Während des Stillens ist es für die Mütter praktisch, wenn das Baby mit im Elternbett bzw. in einem Beistellbettchen schläft. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick kann man gut ein Seitenteil des Kinderbettes abnehmen und das normale Kinderbett direkt ans Elternbett bauen.
Ein eigenes Zimmer brauchen Neugeborene noch nicht, selbst der Wickeltisch kann im Elternschlafzimmer oder im Badezimmer aufgestellt werden – allerdings haben viele zukünftige Eltern Spaß daran, ein Kinderzimmer zu gestalten und einzurichten. Entscheidend ist, dass vor der Geburt eine Grundausstattung für das neue Familienmitglied vorhanden ist. Dazu gehören zum Beispiel Windeln, Strampler, Bodys, warme Söckchen und eine Babybadewanne für das erste Bad.
Damit das Baby bei seinen ersten Ausflügen durch Haus oder Wohnung keine gefährlichen Entdeckungen macht, sollten Steckdosen, scharfe Kanten und elektrische Geräte babysicher gemacht werden. Dazu gibt es jede Menge nützlicher Schutzvorrichtungen, die meist relativ einfach zu montieren sind.
Die Zeit nach der Geburt planen
Neben den räumlichen Vorbereitungen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich um die finanzielle und berufliche Situation nach der Geburt zu kümmern. Die Anträge auf Eltern- und Kindergeld sollten rechtzeitig ausgefüllt und abgeschickt werden, damit kein Engpass in den ersten Wochen nach der Geburt entsteht.
Auch die Aufteilung von Kinderbetreuung, Haushalt und Beruf sollte von den werdenden Eltern geklärt und genau besprochen werden. Plant der Partner, Elternzeit zu nehmen, muss er das dem Arbeitgeber rechtzeitig mitteilen.
Ist das Baby erst einmal da, kann sich der kleine neue Erdenbürger vor Besuchern oft kaum retten. Dabei wünschen sich viele frischgebackene Eltern in der ersten Zeit zu dritt viel Ruhe, um sich mit der neuen Situation zurechtzufinden und möchten vielleicht nicht alle Besucher auf einmal empfangen. Gleiches gilt für lieb gemeinte Geschenke: Eine selbstgekochte Suppe erfreut junge Eltern manchmal mehr als ein weiteres Kuscheltier. Ein kleiner Tipp: lieber noch nicht den geplanten Geburtstermin bekannt geben bzw. ihn um ein bis zwei Wochen nach hinten schieben – dann hat man in jedem Fall in der ersten Zeit Ruhe zu dritt.
Geschwisterkinder fasziniert der wachsende Bauch der Mama meist ganz besonders. Auch für sie wird sich mit der Geburt einiges ändern. Gespräche mit den Kindern über ihre Vorstellungen und Unsicherheiten können ihnen helfen, sich auf das neue Familienmitglied einzustellen.
Warten auf das Baby
Noch einmal richtig ausschlafen, ein langer Kinoabend und schick Essen gehen – in den letzten Wochen vor der Geburt können und sollten die werdenden Eltern ihre Zweisamkeit noch einmal in vollen Zügen genießen. Viele Frauen nehmen ganz bewusst Abschied von der Zeit der Schwangerschaft. Mit einem Bild vom kugelrunden Babybauch oder einem Gipsabdruck kann man sich eine schöne Erinnerung an die intensive Zeit mit dem Baby im Bauch schaffen.