© Christoph Wehrer/Stiftung Kinder forschen
Zeitumstellung, Uhrzeit lernen
Wenn in der Nacht vom 30. auf den 31. März die Uhren auf Sommerzeit umgestellt werden, kommen Eltern in Erklärungsnot. Plötzlich ist die Nacht um eine Stunde kürzer. Aber wo ist sie hin, die Stunde? Hat sie jemand gestohlen? Und wie lang ist überhaupt eine Stunde?
Für Kinder im Kita- und Grundschulalter sind diese Fragen spannend und bieten einen guten Anlass, das Thema Zeit zu entdecken. Die Stiftung "Kinder forschen" hat Anregungen zur Vermittlung und bietet kostenlose Fortbildungen und Forschungsideen für Erzieher:innen dazu an.
Für Kinder im Kita-Alter ist das Konzept von einer Stunde noch nicht greifbar. Ihr Zeitverständnis muss sich erst entwickeln. Diese einfachen Forschungsideen können dabei unterstützen:
Den Tagesablauf dokumentieren
Routinen und feste Abläufe sind die Grundlage für ein Zeitverständnis. Sichtbar werden sie, indem Kinder ihren eigenen Tagesablauf oder auch den eines Haustieres dokumentieren, zum Beispiel indem sie für ihre Kita-Gruppe zeichnen, was zu verschiedenen Zeiten des Tages passiert. Das hilft ihnen, die Struktur eines Tages zu verstehen. Eine Wäscheklammer markiert dabei auf ihrem Tagesplan den jeweiligen Zeitpunkt und wandert über den Tag hinweg.
Eine Sonnenuhr bauen
Mit einfachen Materialien wie Stöcken und Kreide können Kinder eine Sonnenuhr bauen und beobachten, wie der Schatten sich im Laufe des Tages bewegt. Gestartet wird morgens zu einer vollen Stunde an einem Ort, der den ganzen Tag über in der Sonne liegt. Die Kinder stecken dort einen Stock senkrecht in die Erde und beobachten nun zu jeder vollen Stunde den Schatten, den der Stock wirft und markieren ihn. All das zeigt, wie die Sonne zur Messung der Zeit genutzt werden kann und auch, wie sich der Schatten verändert.
Beobachten, wie etwas wächst
Dem Gras beim Wachsen zuzusehen, ist gar nicht so langweilig, wie es klingt. In der Kita oder zuhause pflanzen die Kinder etwas und beobachten dann über Tage und Wochen, wie es wächst. Das muss natürlich kein Gras sein, Kressesamen sind beispielsweise eine gute Alternative für die Fensterbank. Das Wachstum ihrer Pflanzen dokumentieren die Kinder mit Fotos oder Zeichnungen. Dabei entdecken Kinder Geduld und das Konzept von Zeit als etwas, das Veränderungen ermöglicht.
Mit Grundschulkindern über die Zeitumstellung sprechen
Ältere Kinder haben bereits ein gewisses Zeitverständnis, wodurch sich Aspekte der Zeitumstellung besprechen lassen: Welche Kinder haben den Unterschied überhaupt bemerkt und woran? Was glauben die Kinder, könnten die Gründe für die Zeitumstellung sein? Wer findet das gut und wer doof? Und warum? Die Kinder können ihre Beobachtungen gemeinsam in der Schule sammeln oder zuhause beim Essen besprechen. Und wie ist es mit den Tieren? Ändern die auch ihren Rhythmus, wenn Menschen an der Uhr drehen? Zeit für eine Recherche! Die Zeitumstellung könnte auch ein passender Moment sein, um eine Zeitkapsel zu vergraben – und zur Umstellung auf die Winterzeit wieder auszubuddeln. In der Kapsel stecken Ideen, was die Kinder mit der Stunde machen würden, die wir diesmal geschenkt bekommen.
Für alle, die sich intensiver mit dem Thema Zeit beschäftigen wollen, gibt es sowohl den kostenlosen Online-Kurs „Sonne, Uhr und Zeit“ als auch den kostenlosen Online-Workshop „Kommst du mit, die Zeit entdecken?“ auf der Lernplattform Campus. Auf der Website der Stiftung Kinder forschen gibt es außerdem Forschungsideen zum Thema Zeit: