Kinder lieben sie, Eltern brauchen einen guten Plan, dann werden sie auch begeistert sein – Schnitzeljagd, Schatzsuche oder auch Rallyes sind echte Highlights bei Kindergeburtstagen. Bei jedem dieser Erlebnisspiele lösen die Kids verschiedene Aufgaben und bewegen sich von einem gekennzeichneten Ort zum nächsten, um dann ein Ziel zu erreichen. Wir geben Tipps für die Planung und Durchführung einer Schatzsuche und stellen als Variante für ältere Kinder eine Fotorallye vor. Wir wünschen allen Geburtstagskindern, -gästen und dem Planungsteam eine gelungene Feier!

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Schatzsuche: Den Piraten auf der Spur (von Kindergarten- bis Grundschulalter)
Klassiker für (fast) jedes Alter, passt gut zum Piratengeburtstag, lässt sich aber auch mit anderen Mottos verbinden oder völlig mottofrei in die Feier integrieren. Mithilfe einer Schatzkarte laufen die Kids zu gekennzeichneten (nummerierten) Orten, wo sie Hinweise für die nächste Station finden. Bei der letzten Station finden alle zusammen den versteckten Schatz. Je nach Alter der Kinder wird der Aktionsradius variiert: 4- bis 5-Jährige sind vermutlich ganz glücklich, wenn Sie in Haus und Garten suchen dürfen oder vor der Haustür. Grundschulkinder kann man mit Begleitung gut durchs Wohnviertel schicken.
Wer richtig in das Thema eintauchen will, baut eine Piratengeschichte um die Schatzsuche herum und trägt sie den Gästen und dem Geburtstagskind vor. So könnte der grausame Käpt’n Klaubart vor über 600 Jahren auf seiner Fahrt mit der berüchtigten Rosazora bei einem fürchterlichen Sturm auf den Grund des Schwarzmeeres gesunken sein. Und mit ihm ging auch der Goldschatz über Bord. Bevor er das Zeitliche segnete, entglitten ihm noch die letzten Worte: „Niemand wird jemals die Klunker finden, der nicht das magische Rätsel um die Säbelzahnfelsen löst…“.
Einladungen:
Einladungskarten in Form einer Schatzkarte, die Kanten angesengt, das Ganze aufgerollt und versiegelt – das sieht richtig zünftig aus!
Vorbereitung:
Zunächst muss das Terrain festgelegt werden. Wo soll der Schatz gesucht werden? Im Garten? In den Nachbarstraßen? Im nächsten Park? Die Eltern sollten einmal in Ruhe die Strecke ablaufen und überlegen, wo man gut Hinweise deponieren kann.
Am Tag der Feier müssen die Fragen versteckt werden – bei schlechtem Wetter kann man gut alte Dosen verwenden, sie an Bäumen aufhängen, hinter Büschen verstecken oder gar einbuddeln (Buddelstelle unbedingt markieren). Damit die Aufgaben bzw. Hinweise schneller gefunden werden, kann das Versteck mit Kreide markiert (Kreuze oder Richtungspfeile) oder mit bunten Luftballons gekennzeichnet werden.
Unterstützung:
Kleine Schatzsucher sind meistens sehr schnell und hektisch. Da hilft es, sich Unterstützung von großen Geschwistern, Verwandten oder Freunden zu organisieren. Aber Vorsicht: Wir wurden schon einmal von Anwohnern angebrüllt, die Angst um ihr Auto hatten, als die Kinder unter den Autos nach Hinweisen gesucht haben… Es hilft also, wenn die Erwachsenen die Sucher immer im Blick haben und unterwegs auch mal kleine Tipps geben bzw. sie „umlenken“.
Die Schatzkarte:
Man nehme ein großes Blatt Papier, auf das mit Bleistift eine Karte eingezeichnet wird. Auf der Karte werden die Aufgabenstationen gekennzeichnet. Damit die Karte echter wirkt, das Blatt einfach eine Zeitlang in Kaffeesud (Wasser und benutzter Kaffeefilter) einweichen lassen, das Papier verfärbt sich leicht und sieht nicht mehr so glatt aus. Zusammenfalten und wieder glatt streichen und anschließend mit Tusche kolorieren. Auch Backpapier ist gut geeignet und wer nicht gern zeichnet, kann auch mit Transparentpapier eine Straßenkarte „durchpausen“ und die wichtigsten Straßen einzeichnen. Die Schatzkarte wird dem Geburtstagskind kurz vor dem Start übergeben.
Hinweiskarten:
An jedem Hinweisort finden die Kinder Karten mit Informationen über das nächste Versteck. Zum Beispiel: „Macht dreißig große Schritte zu der weißen Parkbank“. Für diejenigen, die noch nicht lesen können, werden diese Hinweise in Form von Bilderrätseln oder gemalten Karten gestaltet oder von größeren Geschwistern vorgelesen. Wer Lust hat, verbindet die Hinweise auch noch mit einer Denksport- oder Geschicklichkeitsaufgabe oder einer sportlichen Aktion (20 Kniebeugen oder auf einem Bein zum Straßenende hüpfen). Für Tüfftler: Den Hinweis in Geheimsprache formulieren (zum Beispiel Buchstaben durch Zahlen im Alphabet ersetzen). Wichtig: der Spaß steht im Vordergrund, also keine langen Rechenaufgaben oder Ähnliches!
Der Schatz:
Eine Schatzkiste muss her! Holzkisten gibt es zum Beispiel in Bastelläden, man kann sie noch anmalen oder verzieren. Für den Schatz gilt: Kleine Süßigkeiten, z. B. Schokoladenmünzen bzw. Goldtaler passen gut, Stifte oder Minifiguren sind ebenfalls sehr beliebt und Seifenblasen können gleich ausprobiert werden. Bildet die Schatzsuche den krönenden Abschluss einer Geburtstagsfeier, können auch die so genannten Mitgebsel-Tütchen der Schatz sein.
Alternativprogramm:
Schatzsuchen und Rallyes können bei fast jedem Wetter gemacht werden, sollte es allerdings den ganzen Tag wie aus Eimern schütten, muss ein Alternativprogramm her. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, die Schatzsuche gegen eine kleine Spende in den nahegelegenen Kindergarten/die KiTa zu verlegen? Wer im Haus genug Platz (und die entsprechenden Nerven für eine Meute grölender Kids) hat, kann auch daheim den Schatz verstecken.
Varianten:
Die Geburtstagsbande bekommt eine Fotokarte mit einem Bild des nächsten Hinweisortes, dort wiederum ist ein weiteres Foto deponiert/versteckt – das lässt sich zum Beispiel gut auf einem Spielplatz umsetzen. Für die Vorbereitung einfach eine Strecke ausarbeiten, Fotos von Spielgeräten bzw. Details fotografieren, ausdrucken und auf bunte Karten kleben. Zusätzlich könnten Wörter auf die Kartenrückseite geschrieben werden, die – in der richtigen Reihenfolge aneinandergelegt – ein Lösungswort ergeben. Daraus kann sich zum Beispiel der Hinweis auf das Schatzversteck ergeben.
Wer lieber auf das Piraten-Schatz-Thema verzichtet, kann aus der Schatzsuche auch eine reine Schnitzeljagd machen. Das heißt, es werden zwei Mannschaften gebildet: Die erste versteckt Hinweise (zum Beispiel im Park oder auf dem Spielplatz) und kennzeichnet diese mit bunten Papierschnipseln oder Kreppband. Die zweite Gruppe startet circa 15 bis 20 Minuten später und folgt der ersten aufgrund der Zeichen. Wer zuerst am Ziel angekommen ist, hat gewonnen. Jetzt kann noch einmal getauscht werden.
Und noch ein Tipp für Kids von 8 bis 15 Jahren mit Forschergeist und Lust auf eine digitale Schnitzeljagd: Beim Geocaching begibt sich die Geburtstagstruppe mit einem mobilen GPS-Gerät statt mit einer Schatzkarte auf die Suche nach dem so genannten Cache, einem realen Schatz, der über Koordinaten aus dem Internet in das GPS-Gerät eingegeben wird. Über www.geocaching.com erfährt man mehr über die digitale Schatzsuche.

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Fotorallye: Mit der Knipse durch den Stadtteil (Alter: 11 bis 14 Jahre)
Hier geht es um die Kreativität des Geburtstagskindes und der Gäste. Die Idee: In zwei Gruppen müssen verschiedene Motive im Stadtteil fotografiert werden, z. B. jemand, der einen Zebrastreifen überquert, ein tanzendes Paar, ein Hund etc. Am Ende der Rallye wird die Jury alle Fotos sichten und im Anschluss die Gewinner präsentieren. Mit einem Beamer kann man die Ergebnisse auch für die Geburtstagsrunde auf eine Leinwand projizieren, oder alle zusammen schauen sie sich auf dem Computer an. Die Kids haben bestimmt Lust, genauestens zu berichten, was ihnen alles Spannendes passiert ist!
Einladungen:
Alles passt, was mit dem Thema „Foto“ zusammenhängt. So kann man einen alten Dia- oder Negativstreifen oder ein Polaroidfoto einfach auf eine bunte Karte kleben, die Rückseite wird beschriftet. Wer gleich bei der Einladung die Gruppen festlegen möchte, kann auch zwei vergrößerte Fotos in Puzzleteile auseinanderschneiden. Jeder Einladung wird dann ein Puzzleteil beigelegt, das zum Fest mitgebracht werden muss. Dort werden dann die beiden Fotos wieder zusammengesetzt und die Gruppen stehen fest. Damit der Überraschungseffekt bleibt, werden nur die Eckdaten wie Ort, Zeitrahmen etc. auf die Karte geschrieben. Kein Gast weiß vorher, dass eine Fotorallye stattfindet.
Rallye-Vorbereitungen:
Rechtzeitig vor der Feier muss klargestellt sein, dass mindestens zwei aufgeladene Handys oder Fotoapparate vorhanden sind, mit denen die Fotos in akzeptabler Qualität gemacht werden können. Die Eltern des Geburtstagskindes legen fest, wie lange die Rallye dauert und wie viele Aufgaben in der Zeit erledigt werden müssen. Sportlich, aber machbar (es soll ja nicht langweilig werden!) für 12- bis 13-Jährige sind zum Beispiel 30 Aufgaben in anderthalb Stunden. Jüngere Kinder brauchen a) vermutlich mehr Zeit und b) sollte auch der Radius kleiner und vor allem verkehrssicher sein. Auch das müssen die Partyplaner vorher genau festlegen.
Damit die beiden Gruppen auseinandergehalten werden können, ist es hilfreich, wenn jedes Gruppenmitglied eine gleichfarbige Banderole um das Handgelenk bindet – so kann man z. B. „Team rot“ und „Team grün“ auseinanderhalten.
Und dann geht das Brainstorming los, Aufgaben müssen gesammelt werden. Dabei hilft es, vorher einmal durch den Stadtteil zu laufen. Gibt es Skulpturen? Oder witzige Plakate? Persönlichkeiten? Ganz wichtig: die Motive dürfen nicht zu langweilig sein – besonders viel Spaß bringt es, wenn sie mit einer Aktion verbunden werden müssen. Zum Beispiel „jemand, der ein Rad schlägt“ oder „jemand, der Kopf steht“. Gut ist auch, wenn Kreativität und Forschergeist gefragt sind: Aufgaben wie „Das Lustigste, das ihr findet“ oder „Eine nachgestellte Filmszene“ fordern die Gruppenmitglieder richtig heraus und bringen vor allem viel Spaß und Action.
Die Fragen können in Form einer Checkliste aufgeschrieben werden mit
Flächen zum Abhaken. Wichtig: auch die Rahmenbedingungen müssen feststehen. Also: was passiert, wenn die Gruppe zu spät fertig wird (Punktabzug für Verspätungen). Muss die Reihenfolge eingehalten werden? Wer hat gewonnen: die Gruppe, die zuerst alle Fotos zusammen hat oder diejenigen, die besonders kreativ bei der Umsetzung waren? Gibt es Sonderpunkte für besonders originelle Fotos? Es muss auch geplant werden, wer die Fotos auf den Computer lädt. Gibt es mehrere Fotos zu einer Aufgabe? Dann könnte ein Gruppensprecher/eine -sprecherin entscheiden, welches verwendet werden soll.
Gewinn:
Natürlich werden am Ende beide Gruppen belohnt, damit es keinen Streit gibt. Haben die Eltern einen Fotodrucker, können sie zum Beispiel jedem Geburtstagsgast ein Erinnerungsfoto ausdrucken, am besten mit der ganzen Gruppe und dem Geburtstagskind in der Mitte.