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Regenborgenfamilie, LSBTI
Was der Duden zunehmend in neuen Schreibweisen für eine geschlechterneutrale Sprache festlegt, ist im Grunde nur eine Abbildung dessen, was in unserer Gesellschaft passiert. Vor allem Familien sind längst so bunt, dass auch die Gesetzgebung ihrer Vielfältigkeit schon lange nicht mehr gerecht wird.
Ein Reformvorschlag der Oppositionspartei FDP sieht in seinem Zehn-Punkte-Plan eine umfangreiche Gleichstellung von Regenbogenfamilien vor. Demnach soll nicht nur eine Mitmutterschaft für lesbische Paare eingeführt werden, wie es die große Koalition plant, sondern auch eine Mehrelternschaft, etwa zwischen einem lesbischen Mütterpaar und dem leiblichen Vater eines Kindes.
Eine Regenbogenfamilie ist eine Familie, in der mindestens ein Elternteil lesbisch, bisexuell, schwul, transgender und/oder intersexuell orientiert ist. Für alle Variationen einer LSBTI-Community gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihren Kinderwunsch umzusetzen. Künstliche Befruchtung, Heiminsemination oder Adoption beispielweise. Manchmal sind die Kinder aber auch schon da, wenn sich diverse Paare nach einer Trennung neu zusammenfinden.
Eine, die sich mit dem Thema auskennt, ist Michaela Herbertz-Floßdorf, die mit ihrer Frau und zwei Kindern in einer Regenbogenfamilie lebt. Als Pädagogin, Autorin, Supervisorin, Trainerin und Mediatorin leitete die Düsseldorferin das Projekt Regenbogenfamilienportal NRW und war Mitautorin der Kölner Studie „Wir sind Eltern!“ In ihrem eigenen Projekt „Mundwerk Training“ vernetzt sie Familien und Beratungsstellen und lässt in ihrem Podcast regelmäßig weitere Expert:innen zu Wort kommen.
Ihre über zehnjährige Erfahrung hat Herbertz-Floßdorf in einem bislang in Deutschland einzigartigem digitalen Beratungsangebot gebündelt: Drei Filme und ein Workbook begleiten, beraten und unterstützen potenzielle Regenbogenfamilien auf ihrem Weg zum Kind. Die digitalen Informationen, die sich vor allem an queere Menschen mit Kinderwunsch richten, sind auch für Fachkräfte aus Kita, Hort, Schule, Familien- und Erziehungsberatungsstellen, der Jugend- und Behindertenhilfe eine fundierte Quelle. „Obwohl die Zahl der Regenbogenfamilien stetig ansteigt, haben viele von ihnen mit Vorurteilen und Unsicherheiten im Umgang mit dieser jungen Familienform zu kämpfen“, erläutert Michaela Herbertz-Floßdorf. Das Fortbildungsmodul vermittelt juristische Sachinformationen über die Gründung von Regenbogenfamilien, Tipps für empathisches Reflektieren über die eigene Elternschaft oder die ihrer Klient:innen und beleuchtet ressourcenorientierte Aspekte von Resilienz für die Kinder.
Wer sich für das Beratungsmodul „Regenbogenfamilien“ und mehr zum Thema interessiert, wird unter mundwerk-training.de fündig.
Weitere Informationen für Regenbogenfamilien in NRW gibt es beim Verein Vielfältig.