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Vielleicht klingelt es irgendwo ein bisschen, wenn man den Titel hört, wirklich neu ist die Geschichte nämlich nicht. Das Buch von Eiko Kadono erschien bereits 1985, kurz darauf, 1989 erschien der gleichnamige, viel beachtete Animationsfilm, produziert von den Ghibli-Studios (u.a. „Das wandelnde Schloss“, „Shihiros Reise“ etc.)
Ausgerechnet der für seine Horror-Filme bekannte Regisseur Takashi Shimizu (u.a. „The Grudge“), hat sich nun an die Realverfilmung gewagt.
Dabei hilft es Kiki nicht so viel weiter, dass sie eine Hexe ist. Außer dem Fliegen, hat sie nämlich bisher noch keine magischen Eigenschaften entwickelt. Und obwohl ihre Idee mit dem Lieferservice per Luft zuerst hervorragend ankommt, gibt es schon bald böse Stimmen, die behaupten, dass sie die Menschen verfluchen würde...
Die meisten werden an ein freches, blondes Mädchen denken, wenn im Bereich Kinderfilm der Begriff „Kleine Hexe“ fällt und zwangsläufig an einen Besen, mit dem Namen Kartoffelbrei. Vielleicht noch an einen Reiterhof.
Kiki aber hat die für Asiaten typischen schwarzen glatten Haare und ist ausgesprochen höflich, regelmäßige Verbeugungen inklusive. So bricht der Film im Grunde von der ersten Minute mit den Erwartungen der Zuschauer. Auch dass eine 13-Jährige von ihren, wohlgemerkt, liebenden Eltern hinaus geworfen wird, um ein Jahr alleine in der Welt klar zu kommen, ist nicht unbedingt Standard.
Wie im asiatischen Film üblich, finden sich, für deutsche Kinder sicher gewöhnungsbedürftig, in „Kiki's kleiner Lieferservice“ sehr lange Einstellungen, wenig Schnitte und eine gewisse Unaufgeregtheit in der Erzählung. Damit stehen diese Filme im krassen Gegensatz zu den häufig hysterischen, actionreichen Kinderfilmen, die aus Hollywood zu uns kommen oder mittlerweile auch häufig in Deutschland produziert werden.
Diese Langsamkeit wirkt jedoch nicht langweilig, sondern besinnlich. Was auch gut zur Thematik des Filmes passt, bei dem es bestimmt nicht darum geht, mit hunderten von Zaubersprüchen die Welt auf den Kopf zu stellen. Es gibt nicht den einen Schurken, den Bösewicht, der die Weltherrschaft an sich reißen möchte, sondern nur normale Menschen, die mit ihren Erwartungen, Eifersüchteleien und Voreingenommenheit vielleicht sogar viel schlimmer sind als ein klares Feindbild, das es zu besiegen gibt. Letztendlich geht es darum, sich selbst zu finden, etwas mit ganzem Herzen zu tun und nicht aufzugeben, auch wenn es einmal schwierig ist.
Vor allem in Momenten, wie in einem Gespräch mit der Mutter, die Kiki erklärt, dass sie eben kein Kind mehr ist, aber noch keine Hexe, werden viel tiefere Ebenen der Selbstfindung und Entwicklung angesprochen, wobei klar wird, dass die Geschichte des „Hexensein“ als Vehikel benutzt wird, um etwas ganz anderes zu erklären.
Wie nicht anders zu erwarten, wurden schon enttäuschte Stimmen laut, der Film könne mit dem original Anime nicht mithalten. Aber ist es nicht wie bei Star Treck, Pipi Langstrumpf etc., dass für uns immer die zuerst gesehene Version die „Richtige“ bleibt?
Da die meisten Kinder die alten Filme nicht mehr kennen dürften und entsprechend unvoreingenommen an den Film herangehen, werden sie sicher viel Vergnügen dabei haben.
Die Altersempfehlung ist zwar ab 0, aber rein von der Thematik her ist er wahrscheinlich eher ab 6 zu empfehlen, um ihn auch wirklich zu verstehen.
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