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Auch wenn es in diesem Film um das Schicksal der 15-jährigen Lara geht, sind hier doch Eltern die Zielgruppe. Es ist wichtig, Transsexualität zu thematisieren, um in der Gesellschaft Verständnis und Akzeptanz zu erreichen, besonders im Hinblick auf die eigenen Kinder und deren Freunde.
Lara will Balletttänzerin werden. Als sie die Chance bekommt, an einer renommierten Akademie angenommen zu werden, zieht ihr Vater mit ihr und ihrem kleinen Bruder dafür nach Brüssel. Währenddessen steht Lara auch anderweitig unter Druck, sie ist ein Mädchen, doch ihr Körper ist noch der eines Jungen, und das möchte sie ändern. Ihr Vater Mathias unterstützt sie liebevoll bei ihrem Vorhaben, begleitet seine Tochter bei jedem Schritt und ist für sie da. Neben dem Leistungsdruck und der ärztlichen Behandlung belastet Lara besonders auch die Pubertät, mit der sie ständig konfrontiert ist. Ihre laufende Transition kann sie vor den Mitschülerinnen und Mitschülern nicht verheimlichen und sie tut sich schwer mit der Rolle als pubertierende Teenagerin und findet keinen Anschluss.
Aus Angst vor Ablehnung trainiert sie härter als alle anderen, isst nur noch wenig und versucht, einen makellosen Eindruck zu hinterlassen: Sie fixiert ihren Penis mit Tape, damit ihr Körper möglichst weiblich wirkt. Sie tanzt so gut, dass sie einigen Mitschülerinnen ein Dorn im Auge ist. Unter dem Vorwand, dass sie ja nicht mit ihnen gemeinsam dusche, fordert ein Mädchen Lara auf, sich vor der gesamten Klasse zu entblößen. Lara zieht sich zurück, schließt sogar ihren Vater aus, bis die Ärzte ihr klar machen, dass ihr erbarmungsloses Training ihrer Operation im Weg steht. Lara fühlt sich gefangen zwischen ihrem Wunsch nach der geschlechtsangleichenden Operation und ihrer Liebe zum Ballett, der Umzug ihrer Familie setzt sie zusätzlich unter Druck. Um sich aus ihrer Verzweiflung zu befreien, greift Lara zu brutalen, selbstzerstörerischen Mitteln.
Aufgrund von drastischen Bildern und gewaltvollen Szenen ist es empfehlenswert, den Film vorher selbst zu sichten, um entscheiden zu können, ob er für den eigenen Nachwuchs geeignet ist.