© Andreas Endermann
Mentor - Die Leselernhelfer Bundesverband e.V.
Lesen öffnet Kindern das Tor zur Welt, und die Fähigkeit, Texte und Bilder zu verstehen, ist Grundlage für das Lernen. Nur wer Texte gut lesen und verstehen kann, lernt neue Sichtweisen kennen und erhält wichtige Denkanstöße, um seine Fantasie, Empathie, Sprache und eine eigene Meinung zu entwickeln.
Die PISA-Studie von 2019 hat gezeigt, dass jede/r vierte 15-Jährige in Deutschland nicht ausreichend gut lesen kann. Durch die Corona-bedingten Schulschließungen dürfte die Zahl in 2020 noch deutlich höher ausfallen, die ohnehin ungleichen Bildungschancen werden durch die Pandemie noch verstärkt. Um diesem Trend entgegenzuwirken, startet der Leselernhelfer-Bundesverband "Mentor" seine ehrenamtliche Arbeit nach den Sommerferien wieder: Rund 12.000 freiwillige Lesementoren gehen dann wieder in die Schulen, um Schülerïnnen in ganz Deutschland zu unterstützen und ihre Lese- und Verständniskompetenz für einen besseren Start ins Leben zu fördern.
Dazu stimmen der Verband mit Sitz in Köln und seine zahlreichen regionalen Vereine mit insgesamt 1.900 beteiligten Schulen ab, wie die Mentorïnnen ihre Lesekinder wieder in den Schulen treffen können. Seit Mitte März 2020 konnten sich die Mentoren mit ihren Lesekindern zwar nicht mehr wie gewohnt zu den wöchentlichen Lesestunden in den Schulen verabreden, aber viele blieben per Internet und Telefon in Kontakt. Margret Schaaf, 1. Vorsitzende des Bundesverbandes, erläutert, warum die Wiederaufnahme und der Ausbau der Lesestunden dringend notwendig ist: „Wir wollen den Kindern und Jugendlichen helfen, die während der Krise zuhause keine Unterstützung beim Lernen hatten. Denen als ‚digitales Endgerät‘ nur ein Handy zur Verfügung stand und die keinen Rückzugsraum zum Lernen hatten und haben.“
Für die Wiederaufnahme der Lesestunden, bei denen ein Mentor mindestens ein Jahr lang jeweils ein Kind einmal pro Woche trifft, hat die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen höchste Priorität. Dazu haben der Verband und seine Vereine ein Hygienekonzept entwickelt. Außerdem stehen sie mit den Zuständigen der Schulen und Ämter sowie mit den Bildungs- und Schulministerien der Länder im Austausch. Die Förderung erfolgt ausschließlich in Kooperation mit den Schulen.