Die Welt verstehen und mitgestalten ist das Credo einer Fairen Kita, in der Bildung und Nachhaltigkeit zum selbstverständlichen Alltag der Kinder gehören.
Bundesweit gibt es inzwischen 247 Faire Kitas, 88 davon in NRW, wo das Projekt 2013 als Angebot des Netzwerks Faire Metropole Ruhr geboren wurde. Seit 2016 können sich Kitas in allen Bundesländern für ihr Engagement in der Umsetzung von Themen des Globalen Lernens und Fairem Handel auszeichnen lassen, und stetig werden es mehr.
Das Projekt orientiert sich am Leitbild einer zukunftsfähigen Entwicklung, wie sie in der Agenda 21 gefordert wird, spürt die Verflechtungen zwischen lokaler und globaler Ebene auf und setzt sich mit gesellschaftlichen Ungleichheiten auseinander. Im Kita-Alltag spiegelt sich das zum Beispiel durch die Verwendung von fairen Produkten in den Einrichtungen aus, darüber hinaus übernehmen Kitaleitungen, Erzieherïnnen und Eltern Verantwortung für einen fairen und nachhaltigen Konsum. Sie machen sich Gedanken dazu, wie sie die Umwelt aktiv schonen und mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen verantwortlich umgehen können.
Die Kinder lernen dabei, mit den Gütern und der Vielfalt respektvoll umzugehen und lernen Zusammenhänge kennen, die ihr Weltverstehen und ihr Gerechtigkeitsempfinden schulen.
Ein Blick über den Tellerrand zu Familien in anderen Teilen der Welt, die zum Beispiel die Baumwolle für unsere T-Shirts anbauen, kann helfen, die Welt zu begreifen. So veranstaltet zum Beispiel das AWO Familienzentrum Rasselbande, die bisher einzige Faire Kita der Stadt Unna, einen Basar für Kinderkleidung, in dem es nicht darum geht, Geld zu verdienen. Vielmehr soll gut erhaltene Kleidung in neue Hände weiter gereicht werden, um aus dem Konsumkreislauf von Neukaufen - Wegwerfen - Neukaufen auszubrechen. Deshalb wird auf dem Basar jedes Kleidungsstück für den symbolischen Preis von 1 Euro verkauft. Für Verkäufer fällt keine Standgebühr an, die Kita erhält keine Provision.
In 2020 legt das Projekt besondere Schwerpunkte auf die Bausteine "Faire Beschaffung" und "Bildung für nachhaltige Entwicklung" in KiTas, unterstützt von Misereor, Brot für die Welt sowie Engagement Global Servicestelle Kommunen in der Einen Welt. Im Januar erscheint das Buch „Die faire KITA - Nachhaltige Projekte die Kinder begeistern“ in Zusammenarbeit mit dem Herder Verlag. Und in Zusammenarbeit mit dem Fairen Handelsbetrieb El Puente haben die Fairen Kitas süße und weltoffene Vielfaltspuppen produziert, zu denen auch ein Kinderbuch eine Geschichte erzählt: Ein Brief geht auf die Reise - Rasmus und Anomas Abenteuer in Sri Lanka.
Der Leitfaden, das Bewerbungsformular, Termine und viele weitere Infos finden sich online.
Kinder der DRK Kita Regenbogenland Gronau © Birgit Hüsing-Hackfort