Wenn Kinder fernsehen wollen, dann kann es ganz schön anstrengend sein, sie davon wieder abzubringen. Die folgenden Sendungen haben Eltern und Pädagogïnnen empfohlen, zum Teil auch schon für Kinder ab 2 Jahren. Im linearen Fernsehen oder über diverse online-Streaming-Anbieter können Familien einzelne Folgen über Fernseher, Tablet oder Smartphone schauen. Aber Vorsicht! Jedes Kind reagiert anders und manche Kinderserien sind sehr quirlig (machen also schlimmstenfalls wach), während andere sich gut zum Tagesabschluss eignen.
Peppa Wutz

© Netflix
Peppa Wutz
Peppa Wutz zeigt in circa vierminütigen Folgen Szenen aus dem Alltag von Kindergartenkindern, denn dorthin gehen Peppa und ihr Bruder Schorsch. Die schlichten 2D-Figuren haben eigene Stimmen, zusätzlich gibt es einen Erzähler. Die Sprache ist kindgerecht und es wird langsam gesprochen, so dass auch Kleinkinder folgen können. In den kurzen Folgen kann einiges gelernt werden, zum Beispiel wie ein Komposthaufen funktioniert oder bis 10 zu zählen. Bei kniffligen Begriffen fragt Peppa auch mal nach „Was ist ein Obstgarten/ein Spendenlauf/eine Erinnerungskapsel?“. Die Serie ist abwechslungsreich, mal spielt eine Folge zu Hause, im Kindergarten oder auf dem Campingplatz. Besonders cool ist Episode „Frau Mümmel hat frei“, bei der die Kinder lernen, dass der Job als Mutter und Hausfrau genauso anstrengend ist wie Bus fahren, Eis verkaufen oder kassieren. Online unter anderem bei Amazon (in Prime enthalten) und Netflix zu finden und täglich bei Super RTL und TOGGO plus. Peppa Wutz Online-Folgen.
Trudes Tier
Das ein oder andere Elternteil wird Trude und ihr großes Tier bereits kennen, denn die beiden sind Teil der Kurzfilme, die während der Sendung mit der Maus laufen. „Trudes Tier“ setzt sich von vielen anderen Kindersendungen durch die ruhigen, langsamen Stimmen ab, die sehr deutlich sprechen und dadurch für Kindergartenkinder verständlich sind. Auch die nostalgische Ästhetik ist auffällig, denn 3D-Animationen sind mit schlicht gezeichneten Gegenständen gemischt. Trude wohnt in einer WG mit einem großen zotteligen Tier, das selbst nicht so richtig weiß, wo es herkommt. In den siebenminütigen Folgen teilt Trude ihren Alltag mit dem Tier, von Minigolf bis Smartphone, es gibt immer wieder Herausforderungen für die zwei. Das Tier hinterfragt (mit der Stimme von Bernhard Hoëcker) neugierig die seltsamsten Verhaltensweisen der Menschen und eröffnet so oft eine neue Perspektive. Ein schöner Start ist die Lieblingsfolge der Redaktion: „Wutspucke“, online zu finden in den Mediatheken von ARD und WDR.
Tom und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig
Diese Serie ist auffällig simpel gestaltet. Großflächige 2D-Figuren mit dicken Konturen, wiederkehrende Charaktere, die oberflächlich angelegt sind: Tom, seine Mutter, sein Freund, der Bäcker, und diverse Nachbarn. Es geht in jeder Folge um Tom, der gerne ein Erdbeermarmeladebrot mit Honig essen möchte, dafür fehlt ihm aber immer etwas: mal hat er keinen Honig, mal braucht er eine Quetsche für die Marmelade. Für Eltern, die mitgucken, sind die Stimmen ein absolutes Highlight, denn Dirk Bach hat allen Charakteren seine Stimme geliehen. Hier sei nochmal empfohlen, die Folgen vorher selbst zu gucken, einige sind sehr schrill und aufgedreht, dadurch aber nicht weniger lustig! Jede Folge endet übrigens gleich positiv, Tom ist wunschlos glücklich und teilt sein Marmeladebrot mit Honig. Sein halbes Brot schmeckt ihm so gut, als wär’s ein ganzes gewesen. Die Geschichten und das Design sind von Andreas Hykade, vielleicht erkennt ja jemand den Stil wieder, er hat auch schon Musikvideos für die Toten Hosen produziert. Online ist Tom unter anderem auf www.kindernetz.de, Netflix und Amazon Prime zu finden, außerdem sonntags um 10:30 bei KiKa. Alle Folgen online.
Pocoyo
Der 4-jährige Pocoyo erlebt in jeder Folge kleine Abenteuer mit seinen Freunden Elli, der Elefantendame, und Pato, dem Enterich. Die einfach animierten Figuren treten immer vor einem weißen Hintergrund auf, was das Bild sehr aufgeräumt wirken lässt und keine Ablenkung bietet, die Serie ist aber zum Teil schnell geschnitten und wirbelig. Die Freunde interagieren mit dem Erzähler (Ilja Richter: die Stimme von Timon aus Der König der Löwen und Mike Glotzkowski aus Die Monster AG), der ab und zu auch die Zuschauer*innen einbezieht und ihnen einfache Fragen zu Gegenständen stellt. Pocoyo ist ein fröhlicher kleiner Angeber, der gerne so tut, als wüsste er alles, aber er muss noch einiges lernen. So versucht er herauszufinden, wofür man einen Regenschirm benutzt, was man alles mit einem Besen anstellen kann und was ein Echo ist. Online findet man Pocoyo und seine Freunde unter anderem bei Netflix und Amazon (in Prime enthalten). Pocoyo online schauen.
Meine Schmusedecke
Diese Sendung hat ein ganz eigenes Design, denn sie spielt auf einer Patchworkdecke voller Tiere und übernimmt die Optik einer Stoff-Collage. In jeder Folge hat ein Tier, welches in einem Quadrat auf der Decke wohnt, ein Problem. Um dies zu lösen wollen zwei weitere Tiere helfen, schaffen es aber nicht. Dann kommt der Fuchs vorbei und will das Tier „mit Haut und Haaren“ fressen, aber das geht auf gar keinen Fall! Zum Schluss kommt ein weiteres Tier mit der rettenden Idee! Die Tiere haben keine eigenen Stimmen, es gibt ein Voiceover von einer angenehmen Kleine-Mädchen-Stimme. Die Folgen sind knapp vier Minuten lang und starten immer mit einem kleinen Lied, dass unterbrochen wird, weil ein unglückliches Tier entdeckt wird. Die künstlerische Beratung für „Meine Schmusedecke“ hat Andreas Hykade übernommen, aus dessen Feder auch Tom und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig stammt. Gefunden auf Amazon Prime. Schmusedecke online schauen.
Aktuelle TV-Tipps für Familien stehen in unserem Kalender, der laufend aktualisiert wird!