
Anne Garti Pixelio
Eltern sind oft verunsichert, wenn das eigene Kind im Vergleich zu anderen Kindern nicht so schnell lernt, schreibt, rechnet, liest, dem Alter entsprechend sich nicht so konzentrieren, bewegen oder sprechen kann, mit Bauch- oder Kopfschmerzen auf Stresssituationen regiert. Die Vorstellung, dass der Nachwuchs den Ansprüchen nicht genügt, löst häufig Angst aus. Eltern wollen ihren Kindern helfen, sie fördern, ihnen einen guten Start ins Erwachsenendasein ermöglichen. Dann stellt sich die Frage: Wie gehe ich damit um, wenn mein Kind ‚nicht perfekt‘ ist und den Ansprüchen nicht genügt? Erzieher/Innen und Lehrer/Innen sind häufig die ersten Ansprechpartner. Oft empfehlen sie eine Abklärung beim Kinderarzt. Vielfältige Tests und Diagnoseverfahren, Förderprogramme, Nachhilfe und Therapien werden angeboten.
Der AOK Heilmittelreport zeigt Tendenzen auf. Erhielten im Jahr 2003 17,9 % der Jungen und 10,6% der Mädchen zwischen 5 und 9 Jahren Ergo- oder Sprachtherapien, waren es 2014 24,3 % der Jungen und 15,1 % der Mädchen. Fast 900 Millionen Euro investieren Eltern jedes Jahr in private Nachhilfestunden. Was aber heißt das? Sind Eltern, Lehrer und Erzieher einfach sensibler geworden für die Schwierigkeiten der Kinder oder wird das Nicht-Perfekte weniger akzeptiert als noch zu Anfang des Jahrtausends?
Die WDR-Sendereihe „Menschen hautnah“ sucht Eltern, Kinder, Erzieherinnen, Lehrer, Ärzte und Therapeuten, die Lust haben, von ihren Erfahrungen zu berichten und sich auch vorstellen könnten, an einem Film zu diesem Thema mitzuwirken. Über einen längeren Zeitraum sollen zwei Familien begleitet werden, die sich aktuell mit diesem Problem auseinander setzen. Zudem werden junge Erwachsene gesucht, die in ihrer Kindheit durch diverse Diagnoseverfahren und Förderprogramme gegangen sind.
Bei Interesse kann man sich unter folgener Email melden: